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Rund um die Ernährung des Hundes

Es wird kaum über etwas soviel diskutiert wie über die Ernährung des Hundes. Was ist denn aber nun die richtige Ernährung für den Hund. Diese Frage ist schwer zu beantworten. Letztendlich kommt es auf die Vertäglichkeit an. Nicht jeder Hund reagiert auf jedes Futter gleich.
Wir wollen hier auf drei Möglichkeiten für Ernährung des Hundes näher eingehen.

Informationen zum Thema Trockenfutter

Trockenfutter enthält in der Regel alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe die der Hund für sein tägliches Leben braucht. Bei dem riesigen Angebot das die Hundefuttermittelindustrie anbietet ist es jedoch schwierig das richtige Futter für ihren Hund zu finden.

Was ist zu beachten?

  • Das Futter sollte kein Weizen enthalten, da schwer verdaulich. Andere Getreidesorten sind durchaus verträglich und dienen zum Teil auch einer besseren Verdauung
  • keine Sojaprodukte,
  • keine Konservierungsstoffe
  • kein Schweinefleisch
  • Rohprotein muss ausgewogen sein. Bei normaler Aktivität sind 22-24 % ideal. Alte Hunde 18-20%.
  • Auch Rohfett muss ausgewogen sein und sollte mit dem Rohproteingehalt harmonieren. Ca. 12-14%. Bei wenig Eiweiß und viel Rohprotein nimmt der Hund ab. Bei viel Eiweiß und wenig Rohprotein nimmt der Hund zu. Deshalb sollten ausgewogene Rezepturen verfüttert werden.
  • WICHTIG!! Wird Trockenfutter nicht in Wasser eingeweicht muss immer ausreichend Wasser bereit stehen. Immer beobachten wieviel der Hund trinkt. Zu wenig Flüssigkeit schädigt die Nieren. Manche Hunde Trinken von sich aus weniger, dann sollte das Futter eingweicht werden.

Es stellt also eine große Herausforderung an den Hundebesitzer das richtige Futter für seinen Hund zu finden. Deshalb sollte man sich genau informieren.
Je verdaulicher, ballaststoffärmer und hochwertiger das Futter, um so kleiner die erforderliche Menge. Das ist förderlich bei trächtigen Hündinnen, Welpen, Jung- und Arbeitshunden, die mehr Energie und mehr Eiweiss brauchen, deren Magen aber auch nicht mehr fasst als der eines Hundes ohne diese Anforderungen.
Seit es diese hochwertigen Trockenfuttermittel gibt haben wir unsere Hunde mit Trockenfutter gefüttert. Und alle waren gesund bis ins hohe Alter. Bei Sam haben wir den Eindruck, dass das Trockenfutter nicht erträglich für seinen Bewegungsapparat ist. Deshalb ziehen wir in Betracht auf Barf um zu stellen.
Eine Interessante Alternative zum Trockenfutter.

Lesen sie dazu auch unsere Rubrik BARF.

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Was ist BARF ?

Barfen basiert auf Fütterung von rohem Fleisch von Rind, Huhn, Schaf, Pferd, Ente, Kaninchen und anderen Tieren. Es werden Innereien, Knochen und Knorpel verfüttert. Ergänzt wird die Barf-Ration mit Kohlenhydraten, Gemüse, Obst, Ölen, Nüssen und Kräutern.

Der Hund als Beutetierfresser

Hund und Katze als Beutetierfresser

Der Hund ist ein Omnicarnivore (Alles- und Beutetierfresser), während die Katze ein reiner Carnivore (Beutetierfresser) ist. Das Fressverhalten und der Aufbau des Verdauungstraktes vom Hund unterscheiden sich kaum von dem des Wolfs, wohl aber von dem der Katze. Vom Beutetier frisst der Wolf nicht nur das Muskelfleisch, sondern auch den Darminhalt (pflanzliche Bestandteile), die Knochen und die Innereien. Außerdem ist der Wolf / Hund auch ein Pflanzenfresser (Samen, Früchte). Erst die Summe dieser Bestandteile macht die Nahrung vollwertig. Das heißt, dass alle lebensnotwendigen Nährstoffe enthalten sind. In Notzeiten können Wölfe sogar fast vegetarisch (Samen, Früchte, Wurzeln, Blätter) leben. Die Katze bezieht ihre pflanzlichen Nährstoffe ausschließlich aus dem Verdauungstrakt ihrer Beutetiere. Die Anatomie des Verdauungstraktes zeigt auch entsprechende Unterschiede zu der des Hundes. Auch die Enzymlage im Darmtrakt der Katze ist in mancherlei Hinsicht sehr verschieden zu der des Hundes.

Argumente für und gegen Barf

Pro Barfen

  • Keine Überraschungen: man weiß genau, was drin ist
  • Individuelle Barf-Rationsgestaltung möglich
  • Hilfe bei Allergien
  • Natürliche und unverarbeitete Ausgangsmaterialien
  • Barf ist schmackhaft
  • Barf ist abwechslungsreich
  • Barf bietet mehr Beschäftigung durch vergrößerten Kauaufwand bei großen Fleischstücken
  • Keine unerwünschten Zusatzstoffe

Contra Barfen

  • Infektionsgefahr beim Barfen mit Parasiten und andere Krankheitserreger (Aujeszkysche Krankheit, Protozoen, Würmer, Salmonellen) möglich
  • Häufig Fehlernährung (Unter- oder Überversorgung mit Energie, Proteinen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen)
  • Verstopfung, Damverschluss und Verletzungen (abgebrochene Zähne, Rachen-, Schlund- und Darmblutungen) durch Knochenfütterung

Risiken und Gefahren beim Barfen

Risiken und Gefahren beim Barfen

Leider entstehen häufig fatale Fütterungsfehler, wenn man sich die "aus dem Bauch heraus" zusammengestellten Futterrationen ansieht.

Warum ist das so?

  1. Die Verfütterung von vielen verschiedenen Futtermitteln erweckt bei Ihnen vielleicht den Eindruck, dass alle Nährstoffe abgedeckt sein müssten. Die Versorgungssituation wird also überschätzt. Vielleicht unterschätzen Sie zeitgleich aber auch den Bedarf Ihres Tieres, oder kennen ihn gar nicht. Die Folge ist eine unausgewogene Futterration, womit Sie Ihrem Hund mehr schaden als nützen.

  2. Vergleiche mit der menschlichen oder wölfischen Ernährung hinken oft. Es wird dabei meist stillschweigend davon ausgegangen, dass die menschliche oder wölfische Ernährung optimal ist. Das ist aber nicht der Fall. Gerade die menschliche Ernährung ist sehr häufig ungesund und auch nicht bedarfsdeckend. Der Wolf leidet nicht selten an Mangelsituationen, je nach Futterangebot und Lebensraum. Wir als Tierhalter haben aber die Möglichkeit, unsere Haustiere optimal zu ernähren. Wie möchten, dass unsere Hunde und Katzen möglichst gesund alt werden sollen. Wir können es besser machen, als der Wolf in der Natur.

  3. Es werden Äpfel mit Birnen verglichen, wenn die Einheiten von Energie (MJ, KJ, Kcal) und Nährstoffen (Nanogramm, Mikrogram, Milligramm; IE=Internationale Einheiten, ) nicht richtig umgerechnet werden und auf einen Nenner gebracht werden.

Fehlernährungen durch Barfen

Eine aktuelle Barf-Studie zeigt, dass der überwiegende Teil der aus dem Bauch heraus zusammengestellten Futterrationen große Mängel aufweist (Ludwig Maximilian Universität München). Niemand möchte seinem Hund bewusst schaden und ihn mangelhaft ernähren. Aber trotz Handeln nach besten Wissen und Gewissen sowie intensiver Recherche kommt es immer wieder zu Fehlernährungen durch Barfen.

  • Beispiele: Meist besteht ein Mangel an Vitamin D, Kupfer, Zink und Jod, während bei übermäßiger Leberfütterung Vitamin A extrem überdosiert wird. Durch Gaben von Seealgenmehl kommt es nicht selten zu einer extremen Jodüberversorgung. Eine eingeschränkt Gesundheit kann die Folge sein.
Auch die Meinung, der Nährstoffbedarf kann schubweise gedeckt werden und muss nur in einem bestimmten Zeitraum erfüllt werden, birgt Gefahren:
  • Beispiel: Die Deckung des Calciumbedarfs über die stoßweise Verabreichung des 10-fachen Tagesbedarfs (z.B. durch Knochenfütterung) alle 10 Tage zu einer ansonsten calciumarmen Ration (mit vielleicht noch falschem Ca:P-Verhältnis) kann die hormonelle Mineralstoff-Regulation (Calcitonin, Parathormon, Cholecalciferol) im Körper aushebeln und die Verwertung anderer Elemente (Kupfer, Zink , die sowieso schon oft unterversorgt sind) behindern.
Folgen von chronischer Fehlversorgung:
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Kürzere Lebenserwartung
  • Eingeschränkte Organfunktion
  • Erhöhte Krankheitsanfälligkeit
  • Verhaltensstörungen
  • Hautveränderungen
  • Trockenes stumpfes Fell
  • Der Körper versucht Fehlversorgungen lange zu kompensieren weshalb sie häufig unentdeckt bleiben oder nicht erkannt werden.
  • Knochenentkalkung (Demineralisation), Knochenverbiegung (Durchtrittigkeit der Fußgelenke)
  • Wachstumsstörungen, Entwicklungsstörungen
  • Leberbelastung
  • Erhöhtes Krebsrisiko
  • OCD (Osteochondrosis dissecans) (www.kleintiermedizin.ch/hund/ocd/ocd2.htm)

Unterschiede im Nährstoffbedarf von Mensch, Hund und Wolf

  • Der Nährstoffbedarf des Menschen unterscheidet sich stark von dem unserer Haustiere
  • Menschen können sich nach ihrem intuitiven Verlangen ernähren (Heißhunger). Ihnen steht eine große Vielfalt an Nahrungsmitteln zur Verfügung. Haustiere können nur das fressen, was wir ihnen geben. Wir wissen ihre Gelüste nicht. Die zugeteilten Nahrungsmittel sind oft sehr einseitig und nicht bedarfgerecht ausgesucht.
  • Menschen ernähren sich häufig nicht gesund. Bedarf und Versorgung klaffen oft weit auseinander. Der Körper kann Fehlversorgungen lange kompensieren, und diese bleiben dadurch lange unentdeckt. Krankheiten durch chronische Fehlversorgung entstehen langsam.
  • Das Wachstum der Haustiere ist nach 1-2 Jahren abgeschlossen. Der Mensch wächst 18 Jahre lang. Die Stoffwechsellage ist sehr verschieden.
  • Haustiere werden nur ein Bruchteil so alt wie Menschen und haben somit einen anderen Körperumsatz.
  • Hunde sind Omnicarnivoren und Katzen Carnivoren. Menschen sind Omnivoren.

Hunde unterscheiden sich im Nährstoffbedarfe stark vom Menschen

Beispiel: Ein 60kg schwerer Hund hat einen 4x so hohen Kalziumbedarf wie ein 60 kg schwerer Mensch. Dieser hohe Bedarf ist selbst aus großen Mengen natürlicher Kost nicht zu decken. Knochen dagegen bergen die Gefahr von Knochenkot und damit schweren Verstopfungen.

Unterschied Wolf - Hund:


Leider entstehen häufig auch beim Barfen fatale Fütterungsfehler, wenn man sich die "aus dem Bauch heraus" zusammengestellten Futterrationen ansieht.
  • Hunde sind domestizierte und zu Rassen gezüchtete Tiere, die nicht mehr die gleichen Futterbedürfnisse haben, wie ihr Urahn der Wolf.
  • Es gibt eine große Vielzahl an Rassen mit unterschiedlichsten Körpergrößen, Farben, Fellstrukturen (bis zum Nackthund) und Aussehen. Die gezüchteten Rassen und ihre Mischlinge sind durch den Menschen über viele Jahrtausende künstlich selektiert worden und für bestimmte Einsatzbereiche gezüchtet worden. Wie sollen ein Yorkie, und ein Wolf dieselben Futterbedürfnisse haben?
  • Das Aussehen, das Fell, die Aufgabenbereiche, der Zahnapparat und die Darmenzyme unterscheiden sich vom Wolf. Deshalb sind 1:1 Vergleiche nicht korrekt.

Der Nährstoff- und Energiebedarf zweier Hunde unterschiedlichen Gewichts unterscheidet sich erheblich

Beispiel:
Der Energiebedarf eines 2 kg schweren Hundes beträgt 0,47 MJ pro kg Körpermasse, während der eines 40 kg schweren Hundes 0,22 MJ pro kg Körpermasse beträgt! Das kommt daher, dass die Körperoberfläche im Verhältnis zum Körpergewicht mit zunehmender Körpergröße abnimmt! Ähnlich verhält es sich mit den Nährstoffen.

Richtig Barfen - Wie kommen Sie zum Ziel?

Richtig Barfen - Wie kommen Sie zum Ziel?

Barfen kann eine durchaus taugliche und bedarfsgerechte Fütterungsvariante sein, sofern Sie die Futterration ausgewogen gestalten.
Kennen Sie den Bedarf Ihres Tieres an Energie, Rohprotein, Rohfaser, Calcium, Phosphor, das richtige Calcium-Phosphor-Verhältnis, Magnesium, Kalium, Natrium, Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Chlor, Jod, Vitamin A, D, E, B1, B2, B6, B12 und Biotin? Nein, dann sollten Sie sich die entsprechende Fachliteratur besorgen und studieren.
Kennen Sie die Inhaltstoffe der Nahrungsmittel, die Sie verfüttern wollen? Nein, dann sollten Sie sich die entsprechenden Tabellen mit den Daten besorgen und anhand dieser die Ration berechnen. So gehen Sie beim Barfen kein Risiko der Fehlernährung ein.
Sollten Sie viele Tage lang hin- und hergerechnet haben und am Ende verunsichert aufgeben wollen, so können Sie unseren Praxisservice einer tierärztlichen computergestützten Barf-Rationsberechnung nutzen. Wir bieten Ihnen eine fachgerechte, wissenschaftlich fundierte Fütterungsberatung und individuell auf Ihr Tier zugeschnittene Futterrationsberechnungen.

Lassen Sie sich die korrekte Futterzusammensetzung von einer ausgebildeten Fachpraxis errechnen. Gehen Sie kein Risiko ein, Ihren täglichen treuen Begleiter falsch zu ernähren.

Häufige Fehler beim Barfen

Artgerecht Rohfütterung - Häufige Fehler beim Barfen

Über kaum ein Thema unter Tierfreunden wird soviel diskutiert wie über die richtige Ernährung unserer Haustiere. Und zu keinem Thema gibt es so viele unsachgemäße Ratschläge und Tipps. Empfehlungen wie: "großwüchsige Hunderassen sollten schon im Welpenalter mit Futtermitteln für ausgewachsene (erwachsene = adulte) Hunde gefüttert werden" machen unter den Hundefreunden hartnäckig die Runde. Züchter haben oft ihre ganz "eigenen" Vorstellungen und viele Tierärzte überlassen aus Zeitgründen der Futtermittelindustrie dieses weite Feld.

Wie wichtig eine korrekte Fütterung sein kann, zeigt sich in der Tierarztpraxis nur all zu deutlich, wenn Fellprobleme, Übergewicht, Futtermittel-Allergien oder Erkrankungen des Bewegungsapparates vorliegen.

Die Tierernährung ist ein großes eigenes Fachgebiet, vergleichbar mit der inneren Medizin oder der Augenheilkunde. Es ist ein Fachgebiet, bei dem man nicht nur den Bedarf der Tiere an Nahrungsbestandteilen kennen muss, sondern auch mathematisch ausgebildet sein sollte, um den individuellen Tagesbedarf des Tieres errechnen zu können. Nur so ist es möglich, unseren Haustieren eine optimale Fütterung zu gewährleisten.

Vergleiche mit der wölfischen Ernährung hinken nicht selten, und nicht jedes Tier mag und verträgt rohes Fleisch. Ernährung ist am Ende auch wieder eine individuelle Sache.